Der Duden sagt, dass ein Höker eine Person ist, die mit Kleinwaren handelt/Kleinwaren verhökert. Tja, und wo kann man das am Besten beobachten? Auf einem Höker-Markt. Auf dem Höker-Markt in Colnrade. Wir besorgen uns also ein Auto bei unserem Carsharing-Anbieter und fahren mit unseren Freunden nach Colnrade in der Nähe von Wildeshausen.Wir sind nicht die Einziegen. Viele Menschen wollen zu den Hökern. Ein Vorwärtskommen ist nur im Schritttempo möglich. Wir suchen also einen Parkplatz. Man muss sich das in Colnrade so vorstellen. Das Dorf hat ungefähr 800 Einwohner und alle sind auf den Beinen um zu hökern. Ein Vielfaches an Menschen kommt dann noch mit dem Auto dazu. Da sind die Parkplätze knapp, gäbe es nicht die Bauern, die Wiesen und abgeerntete Felder zur Verfügung stellt. Einen dieser begehrten Plätze erwischten wir auf einem abgeernteten Maisfeld.
Nun stürzten wir uns ins Vergnügen. Viel gab es zu sehen. Alles mögliche wurde verhökert. Zu Essen gab es auch alles Mögliche. So verbrachten wir einige Stunden auf dem Markt. Später am Nachmittag ging dann das schöne Wetter langsam zu Ende. Es fing an zu regnen. Erst nur ganz leicht. Später dann schon etwas stärker. Also beschlossen wir, den Heimweg anzutreten. Durch den Regen bewegten wir uns zurück zum Auto.
Endlich saßen wir im Trockenen. Den Motor starten und los. Die Wahrheit war allerdings, dass nichts ging. Wir saßen fest. In Colnrade wächst der Mais auf Lehmboden. Das ist für den Mais gut. Für uns war es das nicht. Die Räder drehten vorwärts und auch rückwärts, das Auto nicht. Also raus und schieben. Meine Mitfahrer mühten sich ab wie verrückt. Nichts bewegte sich. Wir sahen uns um auf dem Feld und stellten fest, dass wir nicht allein waren. Also machte ich mich auf den Weg zu den Leuten, die uns hier hingeschickt hatten. Hilfe in Form von Traktoren sei unterwegs.
Bei dieser Gelegenheit konnte ich aber auch zu einer wichtigen Information kommen. Allrad auf Lehmboden hilft auch nicht viel. Zurück bei unserem Auto wollte ein junger Mann mit einem solchen Fahrzeug es doch versuchen. Jetzt weiß ich auch, wo beim Caddy die Abschleppöse liegt. Wir spannten also an. Und tatsächlich. Nach einiger Zeit bewegten wir uns vorwärts und schafften es bis kurz vor der Ausfahrt. Dort war Schluss. Nichts ging mehr.
Jetzt kam aber der menschliche Wille ins Spiel. Einige junge, hilfsbereite Menschen hatten den starken Ehrgeiz den Platz leer zu schieben. Mit vereinten Kräften gelang es dann zwar nicht, die Kuh vom Eis zu holen aber unser Auto auf sicheren Boden zu bringen. Wir danken allen hilfsbereiten Menschen. Ohne euch hätten wir das nie geschafft.
Der Fahrer des einzigen Traktors auf dem Platz war in der Zwischenzeit verschwunden. Wir konnten aber nun unseren Heimweg antreten.
Nie wieder Hökermarkt? Nein! Nie wieder abgeerntete Maisfelder!!!