Mehr als zehn Jahre bin ich nun schon ehrenamtlich an der Schule. Viele Kinder habe ich kennengelernt und eigentlich habe ich sie alle lieb gewonnen. Es gibt eben Kinder, zu denen man schnell Kontakt bekommt. Andere sind eben schüchterner, zurückhaltender. Alles war wunderbar. Ich war mit vielen von ihnen im Computerraum, um Mathe zu üben oder zu recherchieren. Es hat richtig Spaß gemacht.
Im Frühjahr kam plötzlich alles anders. Corona hieß der böse Schatten, der über uns viel. Von einem Tag zum Anderen waren wir eingesperrt. Lockdown, social Distancing und Risikogruppe waren jetzt Begriffe, die uns bewegten. Kein Sport, kein Treffen mit Freunden oder Familie. Nichts.
Jeden Tag gab es neue Hiobsbotschaften. Menschen starben in Altenheimen, aber auch junge Menschen waren betroffen. Schulen und Kindergärten wurden geschlossen. Nichts ging mehr.
Da stand ich nun. Ich konnte nichts machen. Die Zeit verging. Ich hatte zwar Kontakt zur Schule und zu meiner Lehrerin, aber natürlich nicht zu den Kindern. So war die Situation und nichts würde sich so schnell ändern. Es gibt keine Medizin gegen das Virus und das wird auch mit Sicherheit noch einige Zeit so weitergehen.
Jetzt sind Sommerferien. Sechs Wochen Zeit, etwas Luft zu holen. Danach werden wir weitersehen. Es gab allerdings doch noch eine Überraschung für mich. Am letzten Freitag hatten die Eltern eine kleine Gartenparty vorbereitet. Eine Familie verfügt über einen großen Garten in einem Parzellengebiet. Dort konnten wir uns nach Coronaregeln treffen. Es war ein wunderschöner Tag und ein toller Abschluss für uns alle. Die Viertklässler werden alle auf eine andere Schule gehen.
Wir hatten eine schöne Zeit und dieses wird ein ganz besonderes Jahr werden.