Lost Luggage

Das Schönste an einer Reise ist das Heimkommen. Das wird jeder bestätigen, der jemals verreist war. Allein die Freude , die entsteht, wenn man den Koffer wieder packt. Am Sonntag war also das Seminar zu Ende. Am Schluss noch ein kleines Resümee, ein Mittagessen und schon ging es los. Jemand brachte uns zum Bahnhof. Ein wirklich kleiner Bahnhof. Der Bahnhof von Hangelsberg.

Ich werde diesen Bahnhof nie wieder vergessen, as long as I live. Der Zug nach Berlin fährt einmal in der Stunde. Das ist kein Problem, solange alles klappt. Es kommen noch einige Seminarteilnehmer mit dem gleichen Ziel hinzu. Der Tag beschert uns herrlichen Sonnenschein und wir unterhalten uns angeregt. Nach geraumer Zeit kündigt sich der Zug durch einen Pfiff an. Als er hält, öffnen sich die Türen und wir steigen ein. Wir sind im Fahrradabteil gelandet. Der Zug fährt wieder los und unser Gespräch geht weiter.

Beim nächsten Halt schaue ich mich nach meinem Koffer um. Er ist nicht zu finden. Alle helfen mit und suchen im Abteil. Ich muss eine Entscheidung treffen, weil sich  jeden Moment die Türen schließen. Schnell springe ich aus dem Zug. Ich stehe auf dem Bahnsteig von Fangschleuse und sehe mich nach jemandem um, der mir helfen könnte. Eine junge Frau, die wohl einen Verwandten zum Zug gebracht hat, ist im Begriff, den Bahnsteig zu verlassen. Niemand sonst ist in der Nähe. Ich spreche sie an. Es dauert eine Weile, bis ich sie von meiner ausweglosen Lage überzeugen konnte. Auf den nächsten Zug zurück konnte ich nicht warten. Schließlich musste ich den ICE in Berlin erreichen.

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Der Weg zurück nach Hangelsberg war ungefähr 9 km. Auf dem Bahnsteig musste ich allerdings feststellen, dass der Koffer dort nicht mehr stand. Vom gegenüberliegenden Bahnsteig sprach mich eine ältere Frau an. Sie erkannte mich wieder. „Sie haben doch gerade erst auf einen Zug gewartet“, rief sie mir zu. Ich fragte sie, ob sie jemand mit einem Koffer gesehen hätte. Sie verneinte.

Da saß ich nun. Viel konnte ich nicht mehr machen. Der nächste Zug würde in einer halben Stunde gehen. Von den Kollegen im Zug hatte ich leider keine Mobilnummern. Ich überlegte also, was sich alles im Koffer befand. Alle wichtigen und wertvollen Sachen trug ich bei mir in meinem Rucksack. Zur Not konnte ich also den Koffer als Verlust abschreiben.

Da meldete sich mein Telefon. Die liebste Frau von Allen war dran. Wie konnte ich ihr das bloss erklären. Sie fiel aber gleich mit der Tür ins Haus. „Hast du deinen Koffer verloren?“ Ich war perplex. wie konnte sie das wissen? Scheinbar hat sie hellseherische Fähigkeiten. Sie wusste es also schon. Aber woher?

Es hatte also doch jemand den Koffer entdeckt und zu der Gaststätte direkt am Bahnhof gebracht. Der Koffer beinhaltete auch einige Unterlagen vom Seminar. Sofort wurde Kontakt mit Kienbaum aufgenommen. Ein Fahrer holte also den Koffer ab und brachte ihn zurück. In Kienbaum war man in der Lage, meine Festnetznummer heraus zu finden. So hat also auf diesem Weg meine Frau, die liebste Frau von Allen, die Geschichte erfahren.

Ich habe nun einen Gepäckdienst mit der Abholung des Koffers beauftragt. Vielleicht sollte ich meine Frau beim nächsten Mal gleich mitnehmen.

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