Das große Ereignis. Dafür stehen wir um fünf auf. Es ist stockdunkel. Der Start ist um sieben. Um sieben ist es immer noch dunkel. Mercedes, unsere Wirtin hat ein kleines Frühstück für uns vorbereiet. Auf dem Weg zum Paseo de Martí begegnen uns nur Läufer. Die Anderen schlafen noch. Der Platz vor dem Capitolio hat ein vollkommen anderes Gesicht. Überall stehen kleine Grüppchen zusammen und es herrscht Geschäftiges Treiben. Jule bereitet
sich vor und ich verabschiede mich. Ich werde ihr am Malecón zujubeln.
Auf der Strecke ist es relativ ruhig. Die Läufer sind mehr oder weniger unter sich. Einige Fans stehen am Straßenrand. Ich plaziere mich an einem Stand in der Nähe des Hotel Deauville. Laute Musik dröhnt aus Lautsprechern und ein Mann preist scheinbar die Errungenschaften des Sozialismus, glaube ich jedenfalls. Zwischendurch ruft er immer mal wieder: „Cuba Libre“. Und dabei handelt es sich mit Sicherheit nicht um eine Getränkebestellung.
Dann kommt Jule das erste Mal vorbei. Ich jubel wie verrückt. Jetzt habe ich eine halbe Stunde Zeit. Ich schaue mich etwas um. Gegenüber hat die Frau von der Stadtverwaltung es geschafft, den Bürgersteig zu fegen. Nicht den Ganzen, nur das kleine Stück.
Dann sind die dreißig Minuten um und Jule befindet sich auf dem Rückweg. Es ist wieder Zeit zum Jubeln. Jetzt muss ich mich beeilen, um zurück zum Ziel zu kommen.
Ich werde nicht rechtzeitig dort sein. Das macht aber nichts. Jule hat wohl auf der Strecke jemanden kennengelernt. Am Schluss ist der aber auch nur an ihren Laufschuhen interessiert.
Wir verabschieden uns und eilen zurück zur Casa. Das zweite Frühstück wartet.
Startzeit um sieben Uhr hat auch sein Gutes. Muss man mal darüber nachdenken.
Die laufen teilweise wirklich mit Fetzen an den Füßen.
Verlassene Strecke klingt doof für die Läufer und Läuferinnen 🙁 ist es noch voller geworden? Erlebt ist erlebt und wenn die Schuhe noch an den Füßen blieben auch super. War der Preis nicht verhandelbar oder Papa als Verhandlungskünstler nicht in der nähe?